Beitrag zur Ausstellung „213 – unkuratiert“ im Kunstverein Kärnten, Klagenfurt. Zu sehen vom 28.11.2025 bis 19. Dezember 2025.
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Ein alltägliches Buch wurde mit chirurgischer Präzision verwandelt: Mit einem Skalpell entfernte die Künstlerin Petra Tragauer jedes einzelne Wort – bis auf das verbindende „UND“. Übrig blieben 454 Mal dieses kleine Bindewort, das nun wie ein rhythmisches Muster durch die Seiten schimmert.
Die Seiten sind durchlöchert, transparent, fast wie fragile Netze. Beim Durchblättern überlagern sich die „UNDs“ und erzeugen ein visuelles Echo, das die Leere ebenso betont wie die Wiederholung.
Das Werk ist mehr als ein Objekt – es ist eine Meditation über Sprache. „UND“ steht für Verbindung, für das Dazwischen, für das Zusammenfügen. Indem alle anderen Wörter verschwinden, bleibt nur die Essenz der Verknüpfung zurück.
So wird das Buch zu einer Skulptur der Sprache: ein poetisches Mantra, das uns daran erinnert, dass Bedeutung nicht nur in den Dingen selbst liegt, sondern in den Beziehungen zwischen ihnen.